Faszination Technik
Studierende der Technikerschule der Beruflichen Schulen Bad Hersfeld präsentieren ihre Projektarbeiten
„We are back“ – mit diesen Worten begrüßte Abteilungsleiter Michael Weiser die Zuhörer der diesjährigen Projektpräsentation der Vollzeitsemester der Technikerschule Bad Hersfeld. Die Erleichterung und Freude war ihm förmlich anzumerken, dass die Projektpräsentation – wenn auch noch unter Auflagen und einer kleinen Auswahl an Gästen – wieder im AudiMax des Schulzentrums am Obersberg stattfinden durfte. „Die Arbeit und die Zeit, die die Studierenden weit über das geforderte Maß in die Projekte investieren, müsse in einem angemessenen Rahmen wertgeschätzt werden.“, so Michael Weiser. Die Arbeit an einem Gruppenprojekt mit anschließender Projektpräsentation ist ein Bestandteil der Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker, die teils außerschulisch (in Kooperation mit Betrieben) oder innerschulisch stattfinden. In diesem Jahr gab es drei Projektgruppen, wovon eine Projektgruppe eine Kooperation mit der Firma Votronic Elektronik Systeme GmbH aus Lauterbach hatte, die beiden anderen Projektgruppen sich mit innerschulischen Projekten auseinandersetzten.
Neben den Studierenden der Technikerschule konnte Michael Weiser Gäste aus der Wirtschaft begrüßen: Herrn Alexander August und Herrn Robert Simla von der Firma AEM, Herrn Jörg Borneis-Eifert von der Firma Votronic und Herrn Christian Söllner von der Firma Trox. Michael Weiser bedankte sich für die engagierte Arbeit der Studierenden, die Unterstützung der Betriebe und auch bei seinen Kollegen, die die Projekte betreuten.
Im Auftrag der Firma Votronic Elektronik Systeme GmbH entwickelte und konstruierte das Team der Projektgruppe um ihren Projektbetreuer Dirk Landsiedel eine automatisierte Lackieranlage für elektronische Baugruppen und Platinen. Mit einem PC-gesteuerten Dreiachsensystems lackiert die Anlage, mit einer Präzision im Millimeterbereich, Baugruppen bis zu einer Größe von 300x400mm. Genutzt wird dafür ein silikonbasierter, hochisolierender Schutzlack. Ein Bilderkennungssystem mit UV-Licht erkennt Fehler in der Lackierung automatisch.
Das Ziel der zweiten Projektgruppe war es, ein Objekt mit dem KUKA- Roboter aus einem Hochregal zu entnehmen, es auf ein laufendes Transportband abzusetzen und es nach einer simulierten Bearbeitung im „Fertigungsprozesses“ wieder aufzunehmen und im Hochregallager abzulegen. Der Industrieroboter KUKA KR6 R900 sixx sowie das Hochregal und der umbaute Tisch waren bereits vorhanden. Ergänzt wurde die Zelle um ein Transportband der Firma Wenglor, welches an die Erfordernisse angepasst und um eine Siemens S7 1500 Steuerung erweitert wurde. Betreut wurde dieses Projekt von Lehrer Oliver Heußner.
Die dritte Projektgruppe um Markus Geist hatte sich die Automatisierung einer Fertigungsanlage zum Ziel gesetzt. Die gesamte Anlage ist in der Schule vorhanden und dient der Herstellung von Drehteilen. Bestandteile der Anlage sind ein Hochregallager, ein Transportsystem für die Werkstücke, ein Roboter der Firma Mitsubishi, eine CNC-Drehmaschine, ein Portalroboter und ein Touch-Panel der Firma Siemens. Diese Komponenten galt es zu programmieren, zu vernetzen, das reibungslose Zusammenspiel sicherzustellen und die Bedienung per Touch-Panel zu realisieren.
Im Anschluss an die Vorstellung des theoretischen Teils wurden die Anwesenden in Kleingruppen zu den Anlagen geführt. Dort konnten sie sich von den Resultaten der einzelnen Projektgruppen überzeugen und die Prozesse in Aktion erleben. „Ich freue mich, dass wir trotz der coronabedingten Einschränkungen eine erfolgreiche Veranstaltung durchführen konnten“, so Weiser abschließend.
